Essstörungen

Essstörungen entwickeln sich zumeist schleichend. Häufig beginnen sie während der Pubertät. Ein gestörtes Essverhalten geht oft einher mit Angst, zwanghaftem und/oder selbstverletzendem Verhalten.

Häufigkeit und Formen:
Essstörungen haben sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt.

  • Etwa ein Drittel der in Europa lebenden Menschen sind übergewichtig. Davon wiederum ist jede(r) dritte Übergewichtige von einer Essstörung mit Essattacken betroffen (Binge Eating).
  • An einer Bulimie (Ess-Brech-Sucht) leiden ca. 2-4% aller Mädchen und Frauen sowie 0,5% aller männlichen Erwachsenen.
  • Essstörungen mit Untergewicht finden sich bei 15% der weiblichen Jugendlichen und Frauen. Auch Männer sind zunehmend von Anorexie betroffen. Während der Erkrankungsbeginn bei Frauen zumeist in der Pubertät liegt, erkranken Männer in der Regel erst im jungen Erwachsenenalter. Die Anorexie ist eine psychische Erkrankung mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate. Betroffene haben zumeist ein verzerrtes Körperbild, d.h. sie sind trotz ihres niedrigen Gewichts davon überzeugt, zu dick zu sein.

Behandlung:
Einem frühzeitigen Behandlungsbeginn kommt eine große Bedeutung zu, denn dieser verbessert die Prognose deutlich. In der Behandlung einer Anorexie ist die enge Zusammenarbeit von behandelnden Ärzten und PsychotherapeutInnen notwendig. Bei Unterschreitung eines Mindestgewichtes ist eine stationäre Behandlung notwendig.

Angehörige:
Für Angehörige ist eine Angehörigenberatung zu empfehlen. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Einbeziehung der Anghörigen in den Therapieprozess sinnvoll. Die Hotline für Essstörungen 0800 20 11 20 bietet österreichweit kostenlose und bei Wunsch anonyme Beratung zum Thema Essstörungen.

(Quelle der Zahlenangaben: Simchen, Helga: Esstörungen und Persönlichkeit, Kohlhammer, 2016)